Eigentlich schon komisch, über das so sensible Thema Preis einen Beitrag zu verfassen. In Zeiten, wo Hinz und Kunz billige Importe im wholesale kaufen und dann teuer, okay, oft überteuert weiter verkaufen, ist es unserer Meinung nach aber gar nicht so unberechtigt. Denn gerade, wenn man sich mal in diverse Kleinanzeigenportale traut sieht man nicht selten, dass „qualitativ schlechte“ Tiere sehr teuer angeboten werden. Daher wollen wir mal unsere Meinung äußern, was wir als gerechtfertig finden und was nicht. Doch am Ende des Tagen muss jeder selbst wissen, ob einem das Tier der Betrag X wert ist.
Auch wenn ich mich nicht mehr so intensiv um Importtiere kümmere, schaue ich immer wieder mal bei Aquabid vorbei. Manchmal findet man ja doch etwas schönes dabei, was man so schwer bekommt. Währendvor zwei Jahren dort viele hohe Preise zu sehen sind, hat sich dies bei den meisten gelegt. Importe bekommtn man, je nach Farbe, Flossenform & Geschlecht im Schnitt zwischen 20 – 45 €.
Wo wir persönlich aber immer skeptisch sind, wenn Tiere mit wilden Fantasienamen zu hohen Preisen beworben werden. Wenn wir einen „black Mamba“ für 60€ sehen, welche im Grunde ja nur Dragon mit schlechter Farbschicht sind, wären wir nicht bereit, diesen Preis zu zahlen. Denn solche Kosenamen sind immer mehr zu finden und sollen einfach das Gefühl eines besonderen Tieres vermitteln und demnach zum Kauf anregen.
An sich absolut fair, wäre da aber nicht ein aber: Importe können mit diversden Problemen auftreten. Man muss sich stehts im Hinterkopf behalten, dass diese Tiere in völlig anderen Wasserverhältnissen aufgezogen werden, völlig andere Bakterienstämme, meist in saurem Wasser, ohne Deko und in vielen Fällen mit purem Lebendfutter. Importiert man sich ein Tier, so sind diese mehrere Tage unterwegs, bis sie mit dem Flieger bei uns angekommen sind. Sprich, die sind langem Stress ausgesetzt. Stress kann zu Krankheiten führen, wie einen Prasitenausbruch (innerliche wie auch äußerliche), bakterielle Infektionen oder – ja sowas gibt es auch bei Fischen – zu Herzversagen. Doch die betonung liegt auf KANN! Anders kann auch alles völlig in Ordnung sein, so wie es bei uns in der Vergangenheit der Fall war.
Welches Problem man ebenso hat, ist, dass man seltenst etwas über die Tiere genau erfährt. Viele können kaum englisch, geschweige denn deutsch, was die Komunikation erschwert. Auskunft über das genaue Alter kann man zwar bekommen, sind aber nicht immer 100%ig richtig, Elterntiere bekommt man meist keine zu sehen. Man kauft dann also ein Tier und hat in den meisten Fällen kaum Infos.
Und vergesst nicht, dass bei dem Preis noch Importkosten im Herkunftsland als auch hier in Deutschland und eventuell anfallende Versandkosten des Transshippers auf euch zu kommen. Dass sind dann zum Kaufpreis nochmal mehr als 30€ obendrauf.
Daher kann man sagen, dass ein Import gerne 45€ kosten darf, wenn er Flossen- und Körpermäßig aber auch farblich passt. Man muss sich nur überlegen, ob einem der Mangel an Backgroundwissen und den eventuellen Komplikationen wert sind.
So, das Thema Zooladenbetta aus sicht einer Zoofachverkäuferin – Spannend! 😀
Grundsätzlich gilt es, dass es absolut okay ist, sich einen Betta aus dem Zooladen zu kaufen. Warum auch nicht, wenn er einem gefällt? Und in der Regel liegen die Tiere hier preislich eher im unteren Bereich, wenn man sich in Zoofachabteilungen umsieht. Im Schnitt (jedenfalls bei uns) liegen die Tiere zwischen 10 – 20€, in manchen bekommt man sie schon ab 5€ und in Fachmärkten kann man auch schnell mal 30 – 40€ ausgeben. Hier muss ich sagen, dass ich persönlich einen Betta aus dem Zooladen nicht für mehr als 20€ kaufen würde. Nicht nur, weil diese Tiere oft dennoch billig eingekauft und dann dem Fachmarkt entsprechend einfach einen hohen Aufschlag haben, sondern auch aus folgenden Gründen:
Ich persönlich gehe auch nach dem Züchterauge, schaue also auch auf den Genotyp. Diesen kenne ich bei solch einem Tier nicht, wenn diese nicht gerade von einem Züchter stammen und man den Kontakt mit diesem aufnehmen kann. Die allermeisten Tiere sind auch hier günstige Importe, welche verkauft werden.
Im Zooladen habe ich zudem noch weniger Infos zu den Tieren als bei einem Züchter aus dem Ausland. Denn hier erfährt man kein genaues Alter, weis nicht, was verpaart wurde, was vorher gefüttert wurde usw. Positiv ist hier aber, dass die Tiere bereits an unsere Wasserchemie angepasst sind.
Für Liebhaber sind diese Hochzuchten aber eine super option. Doch nicht überall sollte einer gekauft werden. Man sollte vorher ein paar Dinge beachten um sich für einen Kauf zu entscheiden oder nicht:
Am besten ist mal wohl dran, wenn man Tiere von einem seriösen Züchter erwirbt. Denn hier bekommt man absolut alle Infos, welche man sich wünscht: Alter, Elterntiere, Futter, Wasserwerte und was man noch alles für die richtige Haltung wissen möchte. Und hier bin ich auch der Meinung, dass man die harte Arbeit seriöser Züchter honorrieren kann und entsprechend mehr für sein Tier zahlen darf. Wer ein absolut schönes Tier, gezüchtet nach dem Standard möchte, liegt mit Preisen bis zu 45€ sehr gut. Viele Züchter geben auch Liehabertiere, also Tiere welche nicht ganz dem Standard entsprechen, ab und auch für diese empfinden wir bis zu 30€ als mehr als nur fair. Man überlege, wie viel Zeit und Arbeit aber auch Geld ein richtiger Züchter in die Zucht und Aufzucht investiert. Falls es wer wissen will: Wir verkaufen unsere Tiere je nach Flossenform & Geschlecht für 20 – 35€ 😉
Doch auch hier gibt es manches zu beachten, denn nicht jeder, der Nachzuchten oder „Nachzuchten“ abgibt, ist auch ein seröser Züchter. Doch achtet man auf manche Dinge, kann man dies relativ schnell heraus finden
Natürlich muss am Ende jeder selbst entscheiden, von wo und aus welchem Grund er seinen Betta bezieht. Doch nur, weil ein Tier für viel Geld angeboten wird, muss dies auch gerechtfertigt sein. Man darf gerne Geld ausgeben, doch man sollte sich auch nicht abzocken lassen!