Hessen

Betta rutilans

Rubine des Schwarz-wassers

Allgemeine Infos

Das natürliche Verbreitungsgebiet sind sumpfige Schwarzwasserbäche des Anjungan in Sarawak, Nordwest Borneo.  Wenn ich die Farbe als „Knallrot“ bezeichne, so ist
das nur auf den ersten Blick gemeint.

Betta rutilans lassen sich von von manch anderen Tieren des Coccina-Formkreises nur schwer unterscheiden. Bis auf der Fundort Anjungan zeigen die tiere einen leichten grünen Seitenfleck, die Schuppen des Körpers weisen einen leicht grünen Schimmer auf und die Rückenflosse,spitze weist einen gaaanz leicht dezenten Saum auf. 

Die Tiere werden etwa 5 cm groß

Das Aquarium

Das Aquarium sollte Schwarzwassertypisch dunkel gehalten werden und durch Laub und/oder Eichenextrakt(Huminstoffen) und ähnliches versehen sein. Je nach Anzahl der Tiere sind bereits Becken ab 30 cm geeignet, wobei wir ein Harem erst ab 40 cm empfehlen würden.

Der pH sollte zwischen 4,5 – 5,5 liegen, der dGh° maximal bei 5 und der Kh nicht nachweisbar sein. Gerade der Kh von 0 erweist sich als äußerst wichtig, bei höheren Werten klemmen die Tiere sehr schnell und erkranken an Ooodinium. Generell muss das Wasser sehr sauber und Keimfrei sein und sollte wenig bis keine Strömung haben.

Die wahlt der Pflanzen muss dementsprechend passend gewählt werden. Cryptocoryne oder Javafarn, aber auch die ein oder andere Rotala hat sich hier bei und gut bewährt, ebenso einige Mosse. Auserdem sollte gerade bei einer Gruppenhaltung viel Laub als Rückzugsmöglichkeit angeboten werden.

Die Vergesellschaftung

Es sollte ein Artbecken angestrebt werden, eine Vergesellschaftung mit Parosphromenus soll wohl ebenfalls möglich sein. Ansonsten Paar-, Harem- oder Gruppenhaltung.

Die Ernährung

Unsere Betta rutilans sind sehr wählerisch, Trockenfutter wird gänzlich abgelehnt, Frostfutter kaum angenommen. Man sollte daher Hauptsächlich oder gar ausschließlich nur Lebendfutter anbieten. Weiße-sowie schwarze Mückenlarven, Artemia und Daphnien, aber auch Grindalwürmer werden  sehr gerne genommen. Größere Tiere gehen auch gut an Drosophila.

Die Vermehrung

Männchen und Weibchen lassen sich ab einer gewissen Größe sehr gut unterscheiden. Männchen entwickeln schon sehr früh ein ausgeprägteres Flossenkleid. Die Anale ist weiter ausgezogen, die Vertagen weit länger, die Caudale größer und breiter. Auch besitzen die Männchen weit stärker ausgeprägte Glanzschuppen. Bei gut genährten Weibchen erkennt man recht schnell einen schönen Laichansatz, vor allem, wenn man die Tiere von oben betrachtet. Laichwillige Weibchen zeigen zudem starke Laichstreifen, wie man es auf diesem Bild hier schön erkennen kann.

Das Problem mit den Hybriden

Immer mehr bekommt man Betta imbellis zu gesicht. Schade hier: Viele sind gar keine reinen Tiere, sondern Hybriden bzw. Zuchtformen. Diese haben dann leider nur wenig von dem, was man bei einem wirklichen Imbellis zu erwarten hat, nämlich das ruhige Verhalten. Oft handelt es sich bei vielen angebotenen Imbellis um Hybriden, meist auch entsprechend einzeln aufgezogen. Diese Tiere sind in den allermeisten Fällen nicht untereinander zu Vergesellschaften, da auch hier ähnlich wie bei der Splendens-Hochzucht die Aggressionen zu groß sind, was zu Stress und/oder Tode führen kann. Daher sollte man hier stehts darauf achten, dass man auch wirklich reine Tiere bekommt.

Hinweise auf Hybriden sind vor allem die Untypischen Farbschläge wie Copper, Yellow, green (Wenn die Tiere intensiv Grün sind) und ähnliche, wenn die Tiere einen zu kräftigen Körperbau haben oder gerade im Kiemendeckelbereich bis hin zum Kopf einheitlich gefärbt sind. Sprich, wenn der Angebotene Imbellis dem eigentlichen Imbellis zu verschieden erscheint. Auch die einzelne Aufzucht der Männchen sollte man dann kritisch betrachten. Passt das Tier optisch perfekt zum wilden Imbellis und kann man gegebenenfalls sogar einen Fundort genannt bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es auch reine Tiere sind. Am Ende ist es aber wie mit vielen Dingen, eine pure Vertrauenssache.