Hessen

Warum wir Hybriden/Aliens kritisch sehen

Für so manch einen vielleicht ein unangenehmes Thema: Warum wir Hybriden kritisch sehen.

Nicht immer müssen wir einer Meinung mit vielen sein, und manchmal muss man kritische Themen aufgreifen. Vor allem aber, wenn die Anfrage zu diesen Hybriden bei uns steigt und wir nicht immer erfreuliche Antworten erhalten, wenn wir den Grund nennen, warum wir keine haben. Sie sind wirklich sehr schön, keine Frage! Doch wir sehen sie wirklich sehr kritisch.

Der Boom aktuell ist wirklich enorm – Aliens überall. Aliens? Das sind diese extrem blauen, grünen, silbernen oder inzwischen auf kupferfarbenen, Wildformähnlichen Betta. Aber da liegt der Punkt, sie sind Wildformähnlich! Es sind Hybriden aus Mahacheiensis x Smaragdina x stiktos, so jedenfalls Aussagen mancher asiatischer Züchter. Wobeian wirklich von definitiv mahachaiensis x stiktos ausgehen kann.

Soweit die Beschreibung. Nun aber, warum sehen wir Hybriden kritisch? In diesem Kontext gehe ich insbesondere auf die Alien ein, rede aber auch für alle anderen Hybriden selbst.

Der erste Faktor, den ich kritisch sehe: woher weiß man, wie man diese Tiere optimal pflegt, wenn man (mindestens) zwei Tiere verpaart, dessen Lebensweise sehr unterschiedlich sein können. Viele Mahacheiensis stammen aus teilweise brackigem Wasser, sprich mit hohem Leitwert sowie höherem pH-Wert. Der Smaragdina ist eher neutral, kommt aber teilweise in eher sauren Milieus vor. Wie also sind die optimalen Wasserwerte zu ermitteln? Die goldene Mitte, oder einfach frei Schnauze? Es sind so frische Hybriden, dass man noch Jahre braucht, um solche Fragen wirklich beantworten zu können. Da reichen ein paar Monate meiner Meinung nach absolut nicht aus.

Kann man diese Tiere vergesellschaften? Ist es Stress für die Tiere mit anderen oder seines gleichen zu leben? Behandlet man sie wie eine Hochzucht oder wie einen Wilden? Auch das sind Fragen, die man so einfach nicht klären kann. Aber dennoch gehen gar Anfänger an diese Tiere heran und nehmen alles irgendwie sehr leicht, so scheint es uns jedenfalls.

Doch was mich ein wenig sauer aufstoßen lässt, auch wenn man sagen muss, dass diese Annahme langsam zurück geht: Viele denken, sie haben damit einen Wildbetta gekauft und sind stolz wie Bolle. Klar, wenn man den als Wildbetta verkauft bekommt. Doch es ist faktisch eine Lüge wenn nicht sogar eine Verarsche.

Doch irgendwie scheint es der Trend zu werden, Wilde bewusst untereinander zu verpaaren. Da werden Fundorte verfälscht oder Hochzuchten mit Wilden verpaart. Und diese (vor allem Wild x Wild) werden dann frecherweise als wilde verkauft. Mir tut es da um jeden Leid, der diese Tiere als Wildbetta kaufen und am Ende keine erhalten.

Um aber noch einmal auf diese Alien einzugehen: Warum scheint keiner die Scheu zu haben, sich einen Hybriden für absolut übertrieben viel Geld zu kaufen, aber sobald das Wort „Wildbetta“ fällt, bekommt man kalte Füße? Gerade der Splendens-Formkreis ist absolut gut zu pflegen, denn diese haben kaum hohe Ansprüche. Man weiß aber genau, welche sie haben, dass ist der Vorteil. Und von seriösen Züchtern bekommt für den Preis eines Hybriden ein Trio Smaragdina, oft auch mit Fundort. Macht das nicht wesentlich mehr Sinn? Denn man unterstützt hiermit den Arterhalt dieser Tiere. Und wenn es im das intensive Blau geht: Mahachaiensis und Imbellis stellen diesen Mixen je nach Fundort in nichts nach

So, diese Worte zu Hybriden wollten wir einfach mal da lassen. Wir verstehen, wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, doch auch wir lassen gerne mal unsere ehrliche Meinung raus.