Hessen

Sera Medikamente gegen Pünktchen – Wo liegen die Unterschiede?

Wer kennt es nicht: Der kleine Liebling weist kleine weiße Punkte auf dem Körper auf. Klar ist: Er wird von einem einzelligen Parasiten geärgert. Ichthyophthirius multifiliis, oder zu Deutsch Weißpünktchenkrankheit, ist wohl die häufigste Zierfischkrankheit überhaupt und lässt sich rechtzeitig erkannt, sehr gut behandeln. Auch andere, ähnlich aussehende Parasiten lassen sich meist mit dem selben Medikament behandeln, denn mit bloßen Augen ist es oft nicht ganz so einfach, all diese voneinander zu Unterscheiden. Doch mit was behandelt man am besten? Sera ist bekanntlich eine gute Anlaufstelle, was wirksame Medikamente angeht. Doch hier gibt es ganze 3 verschiedene Mittel. Hier möchten  wir euch die Unterschiede der  verschiedenen Mittel erklären.

Ichthyophthirius multifiliis bzw. die Weißpünktchenkrankheit, Pünktchenkrankheit oder auuch Grießkörnchenkrankheit ist ein Parasit, welcher sich in Stresssituationen stark vermehrt. Der Hauptparasit Ichthyophthirius multifiliis schafft es, sich in die Haut des gestressten Tiers einzunisten udn sorgt so für eine starke Schleimbildung. Die typischen weißen Punkte sind jedoch nicht der Parasit selbst, sondern die Zysten, aus denen die Parasiten heraus brechen. Gerade Flossen und Kiemen werden schnell besetzt, darauf folgt dann schließlich der gesamte Körper. Ist der Fisch grundsätzlich in einem guten Zustand und wird schnell gehandelt, ist diese Krankheit nicht tödlich und sehr einfach zu behandeln.

Optisch lässt sich Ichthyophthirius multifiliis von diversen anderen einzelligen Hautparasiten in Form und Farbe unterscheiden. So wirkt Oodinium beispielsweise wie ein feiner Goldstaub, Trichodina verteilt sich grob auf dem Tier, Chilodonella nistet sich vor allem in den Flossenrändern ein, Ichthyobodon hingegen nistet sich sehr kompakt, vorallem im Rückenbereich ein usw. Doch absolut genau unterscheiden lassen sich alle diese sehr gut unter einem Mikroskop!

Da aber die meisten Medikamente all diese abdecken (Protazol hilft unserer Erfahrung nach sehr gut gegen Oodinium), ist eine genaue Untersuchung unserer Meinung nach nicht unbeding nötig.

Quelle Bilder; Sera.de

Auch wenn es sich hier um Medikamente gegen ein und die selbe Krankheit handelt, sind diese 3 Mittel in ihrer Wirkung etwas verschieden. Hier listen wir mal den Inhalt auf und setzten diesen den jeweiligen Mitteln gegenüber:

Costapur F

  • 0,18 g Malachitgrünoxalat/ 100 ml
  • 2,06 g Formaldehyd / 110 ml
  • Gegen Ichthyophthirius multifiliis und andere einzellige Hautparasiten, wie z. B. Ichthyobodo necator, Chilodonella, Trichodina, Brooklynella und Cryptocaryon irritans (letztere im Meerwasser). Weiterhin wirkt es effektiv gegen Verpilzungen (Mykosen).
  •  Wird von Knorpelfischen und manchen Wirbellosen nicht vertragen.

Protazol

  • 100 mg Bis(4dimethylaminophenyl) phenylmethyliumhydroxid in 100 ml
  • Gegen Ichthyophthirius multifiliis (Erreger der Weißpünktchenkrankheit) und viele andere einzellige Hautparasiten (z. B. Ichthyobodo, Apiosoma, Trichodina, Chilodonella) sowie gegen Verpilzungen.
  • Nur für Süßwasser
  • Schnelle wirkung
  • Für Pflanzen sowie Wirbellose (z. B. Schnecken und Garnelen) ist das Mittel sehr gut verträglich

Protazid

  • Chininhydrochlorid aus Cinchonae cortex 22,5 g
  • Pflanzliches Arzneimittel
  • Für die Behandlung der Pünktchenkrankheit bei Süß- und Meerwasserfischen und gegen andere einzellige Hautparasiten wie Ichthyobodo sp., Chilodonella sp. oder Piscinoodinium pillulare im Süßwasser
  • Das Medikament wird von Wirbellosen und Algen nicht vertragen

Man sieht also, dass jedes Medikament seine Vor- und Nachteile hat. Costapur F ist wirksam gegen sehr viele einzellige Parasiten in Süß- und Meerwasser, Protazol ist schnell wirksam und verträglich für Wirbellose und Protazid eine pflanzliche Alternative gegen die häufigsten Parasiten. Man kann also hier sehr gut abwegen, für welches Medikament man sich entscheidet.

Wir persönlich haben im Laufe der Zeit für uns herausgefunden, dass Protazol das Medikament unserer wahl, auch im Vergleich zu anderen Firmen, ist. Es ist tatsächlich für Schnecken und Garnelen absolut verträglich, was vor allem gut ist, dass man das Tier für diese Behandlung nicht unnötig in ein Sepa stecken muss. Zudem wirkt es absolut schnell und effektiv, oft schon nach einer Behandlung, selten ist eine zweite nötig. Daher gehört dieses Medikament für uns auf jeden Fall zur Hausapotheke.