Hessen

Das Kampffischbecken: Einrichtung & Pflege

Vom Becken bis zur dekoration

Das optimale Becken hängt einen kleinen wenig davon ab, welche Zuchtform man hat. Grundsätzlich sagen wir, dass man für alle Kurzflosser ein Aquarium zwischen 40 – 60 cm bzw. zwischen 30 – 54 Liter wählen kann. Diese Tiere sind agil, wendig und haben generell unserer Erfahrung nach etwas mehr Bewegungsdrang. Ausgeglichenen Crowntail kommen damit eigentlich auch recht gut klar. Langflosser, speziell Halfmoon mit viel Flosse, fühlen sich in Becken zwischen 30 – 40 cm bzw. zwischen 12 – 40 Liter am wohlsten. Je mehr Flosse das Tier hat, also je schwerer es schwimmen kann, umso kleiner sollte das Becken tatsächlich sein. Auch wenn hier die Frage im Raum steht, ob man sich diesen Betta dann zulegen sollte.

Die Technik

Die Technik, welche für ein Kampffischbecken relevant sind, sind: Licht, Filter und Heizung. Was ihr davon genau braucht, hängt teilweise von der Umgebung des Beckens ab, ein wenig dem Wissensstand bezüglich der Wasserwerte und der Pflanzen, welche man einsetzen möchte. Daher gehen wir hier mal durch die verschiedenen Dingen durch:

Licht: Bei dem Licht muss man eine klare Waage zwischen dem Bedürfnis des Kampffisches und der Pflanzen finden. Denn zu helles Licht kann bei einem Kampffisch zu stress führen, zu wenig zu kümmerwuchs bestimmter Pflanzenarten. Daher empfinden wir persönlich stark belichtete Scapes als ungeeignet für die Kampffischhaltung. Kauft man sic h Aquariensets wie z. B. die beliebten Dennerle Nano Cubes, die Fluval Flex, Kallax-Becken oder Eheim-Cubes, ist meist ein passendes Licht für das Becken dabei, welches diese nicht flutet. Arbeitet man wie viele mit den reinen Glasbecken von Hagen, so benötigt man eine passende Zusatzlampe. Wir benutzen für unsere Becken in den Kallax-Regalen LED-Unterbauleuchten in Kaltweiß und erzielen damit tatsächlich einen schönen Pflanzenwuchs, ansonsten sind die Leddy sowie die NICREW Aquarium-LED-Beleuchtung.

 

In Kombination von vielen Pflanzen, welchem dem Betta die nötige Deckung bietet, kann man aber sicherlich mit hochwertigeren Lampen Arbeiten.

Filter: Ein Filter ist bei der Kampffischhaltung kein Muss. Pflegt man das Becken ordentlich, also wechselt man wöchentlich etwa 50% des Wassers und saugt dabei überschüssige Pflanzenreste und Dreck an und übertreibt es nicht mit dem Futter (was man ohnehin nicht sollte), kann ein Kampffisch-Becken auch ohne Filter betrieben werden. Hier ist es zudem von Vofrteil zu wissen, warum was wie im Aquarium passiert.

Wer sich aber mit einem Filter wohler fühlt, kann und sollte natürlich einen verwenden. Hier ist es absolut wichtig, dass dieser keine starke Strömun verursacht und die Filter keine Spalten bilden, worin ein Betta sich einklemmen könnte. Rucksackfilter sind hier ideal und nehmen außerdem in den kleinen Becken wenig Platz weg. Auch Lufthebefilter sind ideal, da diese sich feinst genau einstellen lassen.

Heizer: Kurz und Knapp, wer seinen Betta kühl stehen hat, benötigt eine 25 – 50 Watt Heizung, um das Wasser auf mindestens 23 Grad zu bringen. Welchen man benutzt, ist absolut egal 😉

Legt man viel Wert auf das Pflanzenwuchs, so kann man auch bei einem Betta eine Co2-Anlage installieren 😉

Der Bodengrund

Der Bodengrund ist wohl einer der heiß diskutierten Themen in der Bettahaltung. Bloß nicht hell, bloß nicht grob. Doch wenn man das Becken an sich Bettagerecht gestaltet, so kann man ruhigen Gewissens einen hellen Bodengrund aussuchen. Wichtig ist, dass das Becken insgesamt nicht all zu hell gestaltet wird, was aber bei der Einhaltung vieler Pflanzen kein Problem ist. Die Korngröße ist ohnehin uninteressant. So kann man also hellen Sand oder dunklen Kies wählen.

Wir zum Beispiel verwenden gerne Lavasplitt. Dieser ist nicht nur optisch für uns sehr ansprechend, auch hat man durch die Porung eine super Nistfläche für positive Bakterien. Gerade für filterlose Becken ist dies sehr Vorteilhaft. Auch herrscht hier eine gute Zirkulation im Bodengrund, was sich wiederum positiv für das Pflanzenwachstum äußert. Auch unter normalem Kies macht eine Schicht Lavasplitt (oder Vulcano Mineral) Sinn.

Auch kann man bei den Hochzuchten mit Soil arbeiten. Gerade für anspruchsvollere Pflanzen ist Soil interessant. Hier sollte man nur den pH-senkenden Nebeneffekt im Auge behalten, was aber bei den Hochzuchten in sofern kein Problem da stellt, jedoch für das neue Tier für dieses Becken, wenn es aus alkalischem Wasser stammt. Hier muss man sich entsprechend viel Zeit bei der Eingewöhnung lassen.
Allerdings sollte man grundsätzlich auf Farbkiese verzichten, speziell die hell grell gefärbten. Diese sind meist mit Kunstharzen ummantelt und können gerade bei Wirbellosen, welche man gerne mit dem Kampffisch pflegt, Schäden verursachen.

Bei der Deko kann man sich grundsätzlich schön austoben. Gerade Hölzer und Laub sind eine schöne natürliche Deko. Auch viele Steine kann man verwenden. Hier bietet der Fachhandel viele schöne Sorten wie Drachenstein, Zebrastein, Lava und vieles mehr. Einzig worauf man aufpassen sollte, dass man keine Steine mit Löchern verwendet, worin der Betta stecken bleiben und dann ertrinken könnte. Auch bei Kalksteinen muss man aufpassen, wenn man bereits alkalisches Wasser hat, dass dieses nicht noch mehr (wenn auch sehr gering) aufgehärtet wird.
Auf Plastikdeko sollte man unserer Meinung nach ganz verzichten. Seltenst handelt es sich um wirklich hochwertige Produkte, oft blättert sehr schnell die Farbe ab und bei so viel Naturdeko ist es auch absolut nicht nötig.

Die Pflanzen

Pflanzen sind der Grundbaustein eines jedem guten Bettabeckens. Sie bieten ein passendes Klima, Unterschlupf und eine tolle Optik. Grundsätzlich kann man so ziemlich jede Pflanzen verwenden. Ob diese für die eigenen Ansprüche Sinn machen oder nicht, hängt davon ab, wie viel Zeit und Pflege man investieren will. Folgende Pflanzen kommen mit relativ wenig Nährstoffen und Licht aus:

  • Cryptocoryne
  • Egeria
  • Hygrophila
  • Vallisneria
  • Bacopa
  • Anubias
  • Diverse Echinodorus
  • Crinum
  • Microsorium
  • Bucephalandra
  • Diverse Moose

Außerdem sind Schwimmpflanzen immer wieder
sinnvoll, um den Tieren die nötige Deckung von oben zu bieten. Am
einfachsten sind hier:

  • Salvinia
  • Phyllanthus
  • Ceratophyllum
  • Nixkraut
  • Wasserlinsen

Ansonsten muss man bei seinen Wunschpflanzen individuell die Bedürfnisse heraus suchen und sich an diesen richten. Um alle hier zu analysieren, wäre es einfach to much.

Grundsätzlich denken wir, dass man gewisse Nährstoffe auch den unempfindlichen Pflanzen zukommen lassen sollte, um mögliche Mangelerscheinungen zu verhindern. Der Dünger von EasyLife, speziell Profito und Ferro, sind günstige aber wirklich gut Düngersorten. Von Nährböden halten wir persönlich nicht all zu viel. Alternativ kann man hier Düngerkugeln- oder Stäbchen verwenden

Zusätzliches

Ob man einen Aufbereiter braucht oder nicht, ist wohl immer eine Glaubensfrage. Hier wird gerade im Sommer recht häufig gechlort und der Selbstversuch zeigte, dass die Aufbereiter effektiv dieses bekämpft. Alternativ kann man das Wasser auch mit einer Brause in einen Eimer füllen und somit Chlor raus drücken. Für unser Wohlbefinden verwenden wir im Sommer bei Becken, welche verschnitten oder komplett mit Leitungswasser betrieben werden, einen Aufbereiter der Firma Söll. Für unsere Schwarzwasserbecken  benutzen wir hier einen speziellen Aufbereiter (Salty Shrimp Black water Powder).

Andere Mittel welche wir Zuhause haben sind diverse Düngersorten für die Pflanzen sowie Söll 21 Elemente für unser Osmosewasser, um nötige Vitamine zuführen zu können, außerdem spezielle Vitamine für das Frostfutter. Auch EasyLife Filtermedium wird bei uns regelmäßig angewandt.

Da auch ein Kampffisch mal Krank wird, empfehlen wir folgendes für die eigene Hausapotheke:

  • Seemandelbaumblätter/ Erlenzapfen
  • Salz
  • Ceylon-Zimt
  • EasyLife Voogle
  • Esha 2000
  • Esha Exit
  • Esha OodinEx oder JBL Oodinol
  • Sera Baktopur (direkt)

Weitere Hilfsmittel

Diverse andere kleine Hilfsmittel für die Kampffischhaltung sind:

  • Taschenlampe: Hier kann man durch anleuchten der Tiere oft Krankheiten erkennen, die wir so auf dem ersten Blick nicht erkennen, wie zum Beispiel Oodinium oder bakterielle Infekte

 

  • Ein Spiegel: Zeigt man dem Betta hin und wieder einen Spiegel, sieht man schnell, ob er in einem guten Allgemeinzustand ist, wenn er darauf gut reagiert. Aber es empfiehlt sich diese Methode nur, wenn ein Verdacht auf eine Veränderung besteht

 

  • Sepabox von 2 – 5 Liter: Wenn ein Tier doch mal so krank werden sollte, dass es in Quarantäne muss, macht eine durchsichtige Sepabox mit etwa 2 – 5 Liter Sinn