Hessen

Betta hendra

Unscheinbar und doch so schön

Allgemeine Infos

Palangkaraya ist die Hauptstadt von Kalimantan Tengah (Central Kalimantan), Borneo. Betta Hendra stammt aus den Sümpfen Sabangau, die Heimat der weltweit größten Orang Utan Bevölkerung weöche sich im unmittelbaren Süden und Westen der Stadt befindet.

 

Der Sabangau-Torf-Sumpf wird von dem Sungai Sabangau (Fluss Sabangau) entwässert, der ein typisches Schwarzwassersystem, welches stark bepflanzt ist. Das Wasser dort ist dunkelbraun, das durch Huminstoffe von Laub und verfallendes organisches Material freigesetzt wurde.

Der gelöste Mineralgehalt in solchen Lebensräumen ist meist vernachlässigbar, der pH-Wert liegt dort etwa bei 3,0 bis 4,0 und das Biotop ist mit Laub, Zweigen und untergetauchten Baumwurzeln versehen, die Wassertemperatur liegt bei etwa 26 bis 28,5 ° C. Der Wasserstand liegt zwischen 5 und 50 cm wird von Uferbäumen und Sträuchern beschattet.

Betta Hendra sind wundervolle Wildkampfe die weder bunte Farben noch große Flossen benötigen, um das schönste Juwel im Aquarium zu sein. Aufgrund ihrer sehr neugierigen Eigenschaft sind diese Tier nicht scheu und bereiten dem Halter permanent Freude durch ein natürliches Verhalten und ihrer Präsenz.
 
Diese schönen Tiere sind Schaumnestbauer aus dem Coccina-Formkreis. Je nach Licht leuchtet dieses Tier zwischen einem Grün und einem sachten Blau mit leuchtend roten Kiemendeckelzeichnungen und braunem Grundton.
Anders als die typischen Splendens-Hochzuchten kann man hier mehrer Männchen in einem Becken pflegen. Dies bedarf allerdings eine passende Struktur. Diese Tiere regeln schnell die Rangordnung und man erkennt schnell, wer das dominierende Männchen ist. Dies wird in Form von Drohgebärden und „peitschenden“ Bewegungen mit dem Körper ausgetragen, nur selten kommt es zu Beißereien. Eine Paarhaltung kann allerdings schon in verhältnismäßig kleinen Becken erfolgen – ich konnte allerdings hier beobachten, dass gerne mal die Weibchen die Hosen an haben.

Das Aquarium

Das Aquarium sollte für diese Tiere gut strukturiert sein. Es empfiehlt sich ein Artbecken von min. 40 cm für ein Pärchen oder 60 cm für eine kleine Gruppe. Da diese Tiere innerartlich währen der Brutpflege recht aggressiv sein können, sollte man nicht zu viele Tiere auf dieser Fläche pflegen.

Eine recht dunkle Beleuchtung ist für diese Tiere von Vorteil, auch wenn es sich nicht um scheue Tiere handelt. Dies kann man durch eine angemessene Beleuchtung der durch eine Schwimmpflanzendecke erreichen. Hier sollte man aber darauf achten, dass noch eine freie Fläche an der Oberfläche bleibt.

Hauptsächlich sollte man Laub und Äste im Becken zu Verfügung haben. Hier finden die Tiere reichlich Unterschlupf um sich aus dem Weg gehen zu können. Außerdem hat das richtige Laub einen positiven Nebeneffekt auf die Wasserqualität und die Gesundheit der Tiere.

Bei der Auswahl der Pflanzen sollte man darauf achten, dass diese die niedigen pH-Werte und wenig Licht vertragen. Wir haben herausgefunden, dass Javafarn hier besonders gut wächst, besser noch, als bei höheren pH-Werten.

Wichtig ist für diese Tiere ein saures Milieu mit einem pH zwischen 4,0 und 6,5 (Wir haben sie bei 5,2), einem kh bei 0 und einer Temperatur von 22 bis zu 27 Grad. 

Das Aquarium sollte leicht bis gar nicht gefiltert werden, da diese Tiere aus eher ruhigen Gewässern stammen. Hat man jedoch Jungfische im Becken, sollte ein leicht laufender Lufthebefilter angebracht werden.

Die Vergesellschaftung

Der Betta Hendra ist allerdings nichts für ein Gesellschaftsbecken. Nicht nur, weil sie unter Gesellschaft sehr scheu sind, sondern auch, weil man bei der Haltung der Wildbetta immer die Arterhaltung im Vordergrund halten sollte. Auch Garnelen haben keine lange Überlebenschance, denn die Betta Hendra sind sehr neugierig und probieren alles, was essbar sein könnte.

Die Ernährung

Im Futter sind sie hingegen nicht all zu wählerisch. Sie nehmen problemlos jedes Frostfutter an, Lebendfutter sowieso, aber auch Trockenfutter wie gefriergetrocknete Futtertiere, hochwertige Granulate usw.

Besonders gut geeignet sind Lebende Artemia, weiße und schwarze Mückenlarven, Wasserflöhe aber auch kleine Insekten wie Drosophila, Springschwänze, Mikroheimchen ect. Gefroren wird besonders Krill und Lobstereier sehr gerne angenommen, aber natürlich auch hier Artemia, weiße sowie schwarze Mückenlarven ect. Rote Mückenlarven sollten nicht gereicht werden.

Trockenfutter wird zwar angenommen, doch hier sollte man besonders auf die Qualität achten. Söll und Dr. Bassleer sind hier sehr gut geeignet, von anderen Marken sollte man hier absehen. Dennoch sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass dies nur ein zufüttern sein soll und nicht die Hauptnahrung darstellen soll.

Die Vermehrung

Bei diesen Tieren handelt es sich um einen klassischen Schaumnestbauer. Daher ist eine Schwimmpflanzendecke von Vorteil, denn hier können die Tiere gut ihre Nester bauen. Zur Unterstützung kann man aber auch eine offene Filmdose oder ein präpariertes Ü-Ei, welches mit einem Gummiband an einem Syroporstück befestigt wurde, anbieten.

Die Geschlechter lassen sich gut unterscheiden: Die Männchen tragen je nach Fundort ein deckendes blaues bzw grünes Farbkleid und besitzen leicht längere Flossen der Anale und Dorsale. Die Weibchen sind rotbraun im Grundton und besitzt nur leichte bläulich-grüne Glanzschuppen und während der Laichzeit charakteristische senkrechte Laichstriefen.

Einmal angefangen, laicht das Pärchen immer wieder ab. Daher ist es wichtig, kräftig zu füttern, damit die Tiere genug Reserven zur Verfügung haben. Pro Laichakt können diese Tiere 20 bis 50 Eier ablegen.

Diese schlüpfen je nach Temperatur nach 24 bis 72 Stunden, wobei man meist schon nach 48 Stunden die kleinen „Stifte“ im Nest sehen kann. Nach weiteren 24 – 48 Stunden schwimmt die Brut dann frei, welche nicht von den Eltern gefressen werden.

Daher ist eine gemeinsame Aufzucht möglich, hier sollte jedoch kräftig mit Nauplien oder Mikrowürmer gefüttert werden, denn auch diese fressen die Alttiere sehr gerne.

Durch die großzügige Fütterung sollte daher ein regelmäßiger Wasserwechsel erfolgen.